Auswirkungen unseres Alltagsstresses

Es ist niemands bester Freund und raubt uns zudem unsere Jugendlichkeit und Gesundheit – ich spreche hier von unserem alltäglichen Stress.

Unser körpereigener Prozess, der uns damals vor dem Säbelzahntiger kämpfen oder weglaufen liess, ist nicht für unseren heutigen Dauerstress ausgelegt.

Wäre mir früher bewusst gewesen, welche wichtigen Prozesse ich durch meinen oftmals auch künstlichen Stress reduzierte, hätte ich vielleicht schon früher den Weg zur Meditation oder zum Yoga gefunden.

Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob wir den Dinosaurier von Jurassic Park nur im TV sehen oder ob dieser real vor uns steht. Genauso kann es nicht zwischen einer physischen und einer emotionalen Bedrohung unterscheiden. Es macht also kein Unterschied, ob der Dinosaurier vor uns steht oder ob wir emotional Angst vor dem morgigen Gespräch mit dem Vorgesetzten haben.

Unser Körper signalisiert eine Bedrohung und wird alles dafür tun, dass wir für den Kampf- oder Fluchtmodus vorbereitet sind.

Ist der Körper in einer Stresssituation, spannen sich die Muskeln an und es kommt einer beschleunigten Atmung mit erhöhter Sauerstoffzufuhr und Herzschlägen. Da der Körper sich auf Kampf oder Flucht einstellt, drosselt er alle für ihn gerade nicht so wichtigen Vorgänge wie Darmtätigkeiten, Immunsystem und Fortpflanzung. Was damals natürlich Sinn machte, denn keiner wollte auf der Flucht noch das WC aufsuchen müssen.

Wir jedoch scheinen tagtäglich auf der Flucht zu sein. Wir rennen von zu Hause in die Arbeit, von der Arbeit ins Fitnessstudio, vom Fitnessstudio zum Kindergarten, zum Supermarkt und würden dann noch gerne vor der Arbeit im Haushalt flüchten. Wenn über den ganzen Tag hinweg der Körper biologisch bedingt über die ausgeschütteten Botenstoffe das Immunsystem drosselt, müssen wir uns nicht wundern, warum wir alle so krank sind.