
Fasten: Gib dem Körper die gewünschte Ruhe
Zum Fasten kam ich das erste Mal durch meine Intuition. Irgendetwas in mir drängte fortlaufend dazu mich mit diesem Thema zu beschäftigen, weshalb ich mir zuerst einmal Ratgeber anschaffte und schliesslich einen geführten Fastenkurs von Rüdiger Dahlke besuchte.
Damals machte ich eine 10tägige Saftkur, d.h. ich nahm entweder Wasser, Tee oder bestimmte Gemüsesäfte zu mir. Alles andere war tabu. Abgesehen von dem ersten Tag der Umgewöhnung ging es mir sehr gut dabei. Es stellte sich ein tolles Lebensgefühl mit viel Energie ein.
Mein zweites Fasten habe ich nur paar Monate später gemacht. Entweder war der Abstand zum ersten Mal zu kurz oder mein Körper war diesmal nicht parat. Auf jeden Fall verlief diese Fastenwoche nicht so und ich musste auf zusätzliche Proteinshakes zurückgreifen, damit ich diese Fastenzeit wirklich kreislauftechnisch überstanden hätte.
Ich schreibe dir das so ehrlich, weil nicht immer wird dein Körper oder dein Alltag dir das Fasten so ermöglichen. Daran ist auch nichts schlimmes; du musst es jedoch akzeptieren. Es kann sein, dass dein Körper gerade dann in der einer Umwandlungsphase ist und genau dann bestimmte Nährstoffe für die Heilung und Entwicklung benötigt.
Dennoch ist Fasten als sich eine der wirksamsten Methoden zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes. Durch den Verzicht auf Nahrung fördert man die sogenannte Autophagie. Ein Prozess, bei dem alte geschädigte Zellen durch neue und gesündere Zellen ausgetauscht werden. Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine wiederholte Restriktion der Essensaufnahme über mehrere Stunden zur Verlangsamung des Alterungsprozesses führen kann. Ein weiterer Vorteil des Fastens ist es, dass mit der Essenspause sich der Darm endlich richtig komplett reinigen kann und damit toxischen Stoffablagerungen in ihm vorbeugt. Zudem haben Forschungen belegt, dass Fasten eine nachweislich starke regenerative Wirkung auf das Immunsystem hat.
Es gibt unterschiedliche Fastenmethoden. Die eine habe ich oben bereits erwähnt, das Saftfasten. Eine andere Unterscheidung liegt in der Dauer des Fasten. Einige üben das sogenannte intermittierende Fasten aus, bei dem man für paar Stunden auf Nahrung verzichtet. So zum Beispiel nimmt man zwischen 16 Uhr und 8 Uhr morgens keine Nahrung auf und unterstützt somit die körpereigenen Entgiftungsvorgänge. Andere erhöhen die Fastenzeit so, dass sie nur noch eine Mahlzeit am Tag zu sich nehmen und sonst mit Wasser und Tee auskommen (sogenanntes OMAD-Fasten; one meal a day).
Jeder muss für sich selber herausfinden, welche Art des Fastens für einen am besten ist. Einige praktizieren intermittierende Fasten täglich und verspüren dadurch ein energiereicheres Leben mit klarerem Hautbild. Andere brauchen mehrere Mahlzeiten am Tag und fasten dann lieber über eine Woche hinweg.
Einige, vor allem bei Sportlern beliebt, kombinieren Anabolismus und Autophagie. Sie nehmen über mehrere Wochen viele Mahlzeiten zu sich, um Muskelmasse aufzubauen und ihre Leistung zu steigern. Dann, ca. nach 6 Wochen, wechseln sie zu einem autophagischen Gewichtsreduktionszyklus und fasten, so dass der Körper zur Aufrechterhaltung der körpereigenen Prozesse das eingelagerte Körperfett verbrennen muss.