
Haut und Psyche
Unser Körper kommuniziert ständig mit uns. In einer Welt, welche vom Aussen dominiert ist, stösst er jedoch häufig auf «taube Ohren». Wir haben es schlichtweg nie gelernt in einem engen Kontakt mit unserem Körper zu stehen. Vielleicht ist dies der Grund für die vielen Autoimmunerkrankungen in der heutigen Zeit? Wir hören schlichtweg nicht die kleinen Botschaften des Körpers. Erst bei schwerwiegenden Störungen halten wir unser «Hamsterrad» an und versuchen es wieder gut zu machen.
In Zeiten wie diesen, in denen man bei sich einkehrt und Ruhe findet, stellt man fest, was für ein Wunderwerk der Körper doch ist. Mein Körper musste über viele Jahre viel wegstecken, angefangen bei zu viel Stress bis hin zu fehlender Selbstliebe. Permanenter Stress und hohe körperliche Anspannung, eventuell durch jedem genügen zu wollen, kann sich auf der Haut bemerkbar machen. Das Problem ist jedoch, dass Haut und Psyche ein Teufelskreis sind, aus dem ein Ausstieg schwer ist! Sieht die Haut nicht gerade so ästhetisch aus wie die den Models auf dem Zeitschriftencover, dann erzeugt dies bei der betroffenen Person Stress. Stress erzeugt wiederum eine Verschlechterung des Hautbildes – und so haben wir den Teufelskreis.
Ich kann mich gut an mein Selbstwertgefühl in Jahren schwerer Neurodermitis erinnern. Ich fand Rollkragen und lange Röcke einfach tolle Kleidungsstücke, denn diese kaschierten wunderbar meine wunde Haut. Wenn andere im Sommer ins Freibad gingen, war ich lieber daheim.
Was sich als Vorteil im Alltag entpuppte, war ein Nachteil in der Psyche. Während andere im Freibad tobten, fühlte ich mich daheim alleine und ausgeschlossen.
Ein typisches Leben eines Neurodermitikers.
Natürlich kann auch Besserung eintreffen. Dies beginnt dann, wenn man den Spiess umdreht und sich nicht in erster Linie um seine Haut, sondern um seine Psyche kümmert. Wenn du gelassen und selbstbewusst dein Leben meisterst, dann wird sich dies auch positiv auf deine Haut auswirken. Sie hat weniger Anlässe «aus der Haut zu fahren».